Die Bucht am See

Ich trag im Herzen tiefe Wunden
die nie geheilt.
Ich hab sie mit Blättern zugedeckt,
die einst
als Blumen
meiner Seele Hoffnung gaben.
Oft sehe ich im Traum
die Bucht am See,
in der in meiner Jugend
violette Rosen schwammen.
Jetzt sind sie tot
und morsch der Kahn,
in dem ich erste Liebe fand.
Wie damals
zieht des Mondes Sichel,
die unsere heissen Körper sah,
am Himmel ihren Weg;
und tröstet mich
bis ich gestorben bin.
Vielleicht schon bald.

© Walter Stegemann